Qualitäts-Werkstatt in Luzern: Psychisch kranke Mütter und Väter. Die Qualitäts-Werkstatt in Luzern widmete sich dem Thema Elternschaft und psychische Erkrankungen. Trotz seiner enormen Wichtigkeit gestaltet sich der Kindesschutz an der Schnittstelle zur Erwachsenenpsychiatrie als besonders anspruchsvoll. Im Rahmen der Qualitäts-Werkstatt diskutierten Fachpersonen aus beiden Bereichen die aktuellen Herausforderungen der Zusammenarbeit.

Aus internationalen Studien ist bekannt, dass etwa jede fünfte Frau und etwa jeder siebte Mann eine psychische Störung im Übergang zur Elternschaft entwickelt (Gesundheitsförderung Schweiz, 2021)[1]. Weltweit beträgt der Anteil von Kindern mit einem psychisch erkrankten Elternteil je nach Studie zwischen 15-23%.

Damit sind sowohl die betroffenen Elternteile als auch ihre Kinder erheblichen Belastungen ausgesetzt. Eine psychische Erkrankung beeinflusst das Familie-Sein zentral. Je nach Störungsbild kann sie zudem die Erziehungsfähigkeit eines Elternteils beeinträchtigen und sogar zu einer Kindeswohlgefährdung führen.

Trotz seiner enormen Wichtigkeit gestaltet sich der Kindesschutz an der Schnittstelle zur Erwachsenenpsychiatrie als besonders anspruchsvoll. Denn psychische Krankheiten sind gesellschaftlich immer noch tabuisiert und vor allem Elternteile befürchten durch die Inanspruchnahme von Hilfe, stigmatisiert zu werden bzw. ihr Kind zu verlieren. Ein Teufels-kreis, dem nur durch die Zusammenarbeit von Kindesschutz und Erwachsenenpsychiatrie begegnet werden kann.

Im Rahmen der Qualitäts-Werkstatt diskutierten Fachpersonen aus beiden Bereichen die aktuellen Herausforderungen der Zusammenarbeit. Wie können sich Kindesschutz und Erwachsenenpsychiatrie miteinander verständigen, um Kinder und Eltern wirkungsvoll zu unterstützen? Wo lassen sich einfach Synergien entwickeln, um das Wohl aller Familienmitglieder zu schützen?

[1] Gesundheitsförderung Schweiz (2021). Die psychische Gesundheit von werdenden Eltern unterstützen. Informationen und Empfehlungen für Fachpersonen [Broschüre].

Inputgeberinnen

• Angela Marfurt-Jahn, Präsidentin Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde, Stadt Luzern
• Sheila Büttiker, Sozialarbeiterin, Sozialdienst Luzerner Psychiatrie LUPS
• Anna Wildrich-Sanchez, Dozentin, Institut Sozialarbeit und Recht HSLU SA

Moderation

• Ursula Leuthold (Vorstandsmitglied IGQK, Dozentin Hochschule Luzern – Soziale Arbeit)

Zielgruppe

Die Qualitäts-Werkstatt adressiert Fachpersonen, die mit Kindern, Elternteilen oder Familien arbeiten sowie weitere Interessierte.