Qualitäts-Werkstatt Zürich: Elternkonflikte bewirtschaften oder verhindern? Moderne Methoden der Elternkonfliktprävention und -bearbeitung – Qualität im KindesschutzInteressengemeinschaft für Qualität im Kindesschutz

Qualitäts-Werkstatt Zürich: Elternkonflikte bewirtschaften oder verhindern? Moderne Methoden der Elternkonfliktprävention und -bearbeitung

Qualitäts-Werkstatt Zürich: Elternkonflikte bewirtschaften oder verhindern? Moderne Methoden der Elternkonfliktprävention und -bearbeitung. Im Rahmen der Qualitäts-Werkstatt wurden die herkömmlichen und neuen Ansätze in Zürich diskutiert und deren Potential abgewogen sowie Erfahrungen mit diesen ausgetauscht.

Elternkonflikte machen ca. 50% der Kindesschutz-Verfahren aus und können das Kindeswohl erheblich beeinträchtigen. Sie beanspruchen grosse Ressourcen der Fachpersonen im Kindesschutz und können vielfach nicht zufriedenstellend und innerhalb nützlicher Frist gelöst werden. Es gab und gibt ein grosses Risiko, dass nach langwierigen und komplexen Abklärungen durch abklärende Dienste oder die KESB behördlich vielfach weitgehend unwirksame Besuchsrechtsbeistandschaften verfügt werden, die nicht selten die Elternkonflikte bewirtschaften und verlängern, die Eltern aus der Verantwortung nehmen und die damit beauftragen Fachpersonen belasten. Zudem besteht ein dem Kindeswohl immanentes Vollzugsdilemma, weshalb behördliche Entscheide im Elternkonflikt häufig nicht durchsetzbar sind. Aus diesen Gründen besteht ein grosses Interesse daran, Elternkonflikte erst gar nicht entstehen zu lassen oder sie wirksam zu bearbeiten.

Diesbezüglich findet aktuell ein grosses Umdenken im Feld statt. Es stehen in vielen Kantonen bereits alternative Interventionsmöglichkeiten zur Verfügung oder es befinden sich solche in Planung: Das Gruppenangebot «Kinder im Blick», angeordnete Beratungen oder weitere Abwandlungen des Cochemer-Modells, der Familienrat, Sozialkriseninterventionsstellen zur Verhinderung oder Klärung von Kontaktabbrüchen bzw. -unterbrüchen sowie andere interventionsorientierte Abklärungsansätze zur präventiven Verhinderung oder Auflösung von (hochstrittigen) Elternkonflikten. Auch auf Bundesebene sind Bestrebungen im Gang. Das Bundesamt für Justiz evaluiert derzeit, wie diese kantonalen Bestrebungen auf Gesetzesebene unterstützt werden können. In diesem Zusammenhang wird auch eine Pflichtberatung der Eltern kurz nach einer Trennung vorgeschlagen.

Im Rahmen der Qualitäts-Werkstatt wurden die herkömmlichen und neuen Ansätze in Zürich diskutiert und deren Potential abgewogen sowie Erfahrungen mit diesen ausgetauscht. Inwieweit braucht es andere Instrumente und wie könnten diese aussehen? Welche Instrumente gibt es bereits und welche fehlen noch? Wie tauglich sind diese? Welche anderen (gesellschaftspolitischen) Rahmenbedingen sind erforderlich, um eine gemeinsame elterliche Erziehung und Betreuung zum Wohle der Kinder zu ermöglichen?

Inputgeber*innen

  • Michael Frei, Fachpsychologe für Psychotherapie FSP, Geschäftsleitung Pinocchio, Beratungsstelle für Eltern und Kinder, Zürich
    «Kinder im Blick» und Arbeit mit Eltern in Trennung
  • Vanessa Matthiebe, Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin FH und systemische Beraterin, Kinder- und Jugendhilfezentrum (kjz), Uster
    «Eltern bleiben – Mein Kind im Zentrum» und von Behörden angeordnete Beratung

Moderation

  • Clarissa Schär, Co-Präsidentin, Interessengemeinschaft für Qualität im Kindesschutz
  • Cora Bachmann, Abteilungsleiterin, kjz Winterthur
  • Manuela Abdelhadi, Ersatz-Behördenmitglied, Fachbereich Soziale Arbeit, KESB Uster

Zielgruppe

Die Qualitäts-Werkstatt adressiert Fachpersonen unterschiedlicher Professionen und Disziplinen des Kindesschutzes, der Kinder- und Jugendhilfe sowie weitere Interessierte.

Interessengemeinschaft für
Qualität im Kindesschutz
St. Johanns Vorstadt 17
4056 Basel
info@qualitaet-kindesschutz.ch
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